mit Prof. Christoph Mathys
am Freitag, den 28. Januar 2022 um 20:30 Uhr
per Zoom (online) als Eröffnungsvortrag zu unserer neuen öffentlichen Vortragsreihe “Der Wahn und die Sinne” (hier finden Sie den Flyer zur Reihe).
„Kognitive Modellierung von Psychosen im Lichte psychoanalytischer Konzepte“
Freuds Sichtweise des psychischen Apparates war stark beeinflusst von Hermann von Helm-holtz‘ Verständnis des Nervensystems, dessen Aufgabe Helmholtz in der wahrscheinlichkeits-geleiteten Erschließung der Umwelt aufgrund sinnlicher Eindrücke sah. Die seither erreichten Fortschritte in der Neurophysiologie und in der Informationstheorie erlauben es uns heute, die Informationsverarbeitung im Gehirn theoretisch und physiologisch viel schärfer zu fassen und konkrete Modelle experimentell zu validieren. Die von Helmholtz begründeten Prinzipien bleiben dabei unangetastet, was auch Freuds davon inspirierten Konzepten eine andauernde Relevanz verleiht. In diesem Vortrag werden aktuelle Modelle psychotischer Mechanismen und ihre experimentelle Validierung vorgestellt sowie verschiedene psychoanalytische Konzepte im Lichte moderner – informationstheoretisch begründeter – Modelle psychotischen Funktionierens beleuchtet.
Prof. Christoph Mathys forscht am Schnittpunkt zwischen Neurowissenschaft und mathematischer Modellierung kognitiver Vorgänge, mit einem besonderen Fokus auf psychotischen Vorgängen wie Wahn und Halluzinationen. Er ist Associate Professor of Cognitive Science an der Universität Aarhus in Dänemark. Studium Interdisziplinäre Naturwissenschaften, später Neuropsychologie und Psychopathologie an der Universität Zürich.
Der Vortrag von Herrn Prof. Mathys wird uns einen Einblick geben in die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Neurowissenschaften, wie die Psychoanalyse für die Neurowissenschaften von Interesse sein kann und vice versa.
Sofern wir Sie nicht schon mit unserer EInladung angeschrieben haben, Sie aber teilnehmen möchten, können Sie die Zoom-Zugangsdaten gerne im Sekretariat der Arbeitsgemeinschaft anfordern, unter sekretariat@psychoanalyse.koeln
Die Teilnahme ist kostenlos.
Wir freuen uns auf Ihr Interesse.